Christina Schmid
Konzeption und Gestaltung

Zu nah

Wir sind uns zu nah, mein Bauch krampft sich zusammen, die Musik schnulzt mich zu, das Parfüm des Nebensitzers drängt sich auf und das Lied wiederholt sich bis in alle Ewigkeit, bis ich im Altersheim sitze und mich einer mit Falten umrankten und wässrig gewordenen Augen ansieht. Dann falle ich vom schlecht gemusterten Stuhl und er, der mir zu Hilfe eilt, stolpert und fällt und wir liegen am Boden und lachen und alles tut weh.

Schaut mich an, einmal täglich, auf dass ein Schreibausbruch den Alltag lahmlegt und die Welt zum Glühen bringt, rettet mich aus dieser Verkopftheit und verwandelt den Zug in eine funkensprühende Rakete.

Er steigt aus? Er steht. Er sucht und findet eine Zeitung, um sich hinter ihr zu verstecken.