Das Buch ›Tag für Tag‹ dokumentiert eine zweiwöchige Reise in meine Erinnerung: Ich tippte sämtliche Eintragungen aus meinen gesammelten Terminkalendern seit 2001 ab und reorganisierte die Termine so, dass sich auf einer Doppelseite die alltäglichen Banalitäten eines Datums verschiedener Jahre versammeln. Jedes Jahr hat eine feste horizontale Position und eine eigene Schriftgröße, je kleiner die Schrift, desto länger liegt der Eintrag zurück. Bruchstückhafte Lebenszeit, unzensiert.
Parallel zur Transkription schrieb ich mit, welche Gedanken mir beim Erinnern kamen. In turbulenten Zeiten führte ich keinen Terminkalender, die weißen Leerstellen zeugen von intensiv gelebter Lebenszeit, von Stress, von frischer Verliebtheit, von Reisen. Meine Fotos, Eintrittskarten, Notiz- und Reisetagebücher füllen diese Lücken.