Am Montag fühlen sich meine Hände riesig, riesenhafte Pranken, die einen Klumpen Ton kneten.
Am Dienstag sagen wir uns alles und sehen uns gut. In diesen Tagen nehme ich mehr Raum ein, als ich mir zugestehe. Mittags lese ich in dem Buch mit dem seltsamen Geruch.
Am Mittwoch will das Kind zu Hause bleiben. Wir verbauen jeden einzelnen Duplo-Stein.
Am Donnerstag erledige ich alles, was sich mein Postfach für den Januar vorgenommen hatte und bisher unmöglich schien.
Am Freitag sprudelt es nur so aus mir heraus, schon morgens um vier, als mich das Baby weckt. Um sechs stehe ich auf, setze mich an den Schreibtisch und um neun sprudelt es weiter wie im Traum, als ich im Schwimmbad meine Bahnen ziehe, unter mir die Kacheln, quadratisch, nein rechteckig, nein beides – wo ist der Übergang? Dreimal verpasst. Bei der vierten Bahn halte ich die Luft an und gleite über die Linie.
Plötzlich ist alles klar und da: Der Boden ist voller Buchseiten, Puzzleteile aus den letzten Jahren fügen sich zusammen. Geomerie, Architektur, Schatten, Licht, vergessen geglaubte Visionen rauschen durch mich hindurch. Es öffnet sich ein Spalt zu meinem Spielplatz in Straßburg voller Konzepte, die ich nicht zerdenken wollte. Plötzlich verstehe ich dich und den Rohzustand. Die Freude über deine Einladung in unseren Dialog ist wieder da, ich bin wieder da.