Wir ertragen nicht, wie sie spricht. Ohne einen Punkt zu finden hangelt sie sich von einem verschachtelten Halbsatz zum nächsten. Ihre fragmentierten Phrasen untermalt sie theatralisch mit einer unangemessenen Berührtheit. Ihre langen, dünnen Finger räkeln sich verkrampft und in unendlicher Langsamkeit vor ihrem Körper. Wir halten still und sehen zu Boden oder zur Decke. Nachdrücklich sucht sie nach etwas Greifbarem – und findet Schubladen. Die Zeit hält den Atem an. Ihre Stimme kippt ins Hysterische und trotzdem will keiner hinhören. Ihre und unsere einzige Rettung wäre es, sie zu unterbrechen, doch keine weiß was zu sagen bleibt in diesem luftleeren Raum. »Emotionen um ihrer selbst willen – der Inhalt war wie weg.« Konjunktur der Gefühle, ein vielstimmiger Monolog, ein Wortschwall, dem wir Woche um Woche ausgeliefert sind. Wir sitzen fest in unserer Rolle der Zuhörer. Je mehr sie sagt, desto leerer werden wir.
Hinter mir steht ein Koffer. Plötzlich knallt es – nur die Heizung. Der Koffer hinter meinem Rücken macht mich trotzdem nervös. Diese eingepflanzten Bilder. Kofferbombe, Teddybär, Hitler.