Christina Schmid
Anfänge und Enden

Kissen

Wie klingt ein Bett aus Papier? Das Kissen mit Seidenpapier bezogen raschelt am Ohr und knistert noch nach, wenn der Kopf schon wieder weg ist, sein Abdruck bleibt. Deine Bilder schimmern hindurch, wie von einer Eisschicht zugedeckt, ungreifbar. Dann plötzlich ein Riss, aus dem Käfer krabbeln. Von einem schmalen Rand zum andern balanciert meine Aufmerksamkeit wie durch einen Nebel zu dir. Noch will
kein Traum zu mir.

Bis übers Ohr will ich bedeckt sein. Deckst du mich zu, liest du mir vor, siehst du den Schatten über uns? So wird der Raum zum Buch.

Wenn mein Kopf schon wieder weg ist, ist er wohl beim nächsten und übernächsten Essen. Orangene Suppe könnte es geben bei unserer Vernissage. Oder frisch gepressten Karotten-Apfel-Ingwer-Saft, wie heute hier.