Christina Schmid
Konzeption und Gestaltung

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»Das war der eigentliche Unterschied, dachte Ferguson. Nicht zu wenig Geld oder zu viel Geld, nicht was jemand tat oder nicht tat, nicht ein größeres Haus oder ein teureres Auto, sondern Ehrgeiz.«

»… ein Mädchen, das weder normal noch nicht normal war, sondern heiß und furchtlos, und das genau wusste, mit welcher einzigartigen Persönlichkeit es von Geburt an ausgestattet war …«

» … eine griesgrämige, fahrige Frau, die zu sehr mit den Kleinigkeiten des Alltags beschäftigt war und nicht kapierte, dass einem das Leben durch die Finger rinnen konnte, bevor man überhaupt zu leben begonnen hatte …«

»Wie dein lieber Freund Edgar Allan Poe einmal einem aufstrebenden Schriftsteller riet: ›Unerschrocken sein – viel lesen – viel schreiben – wenig veröffentlichen – Distanz halten zu den Kleingeistern – und nichts fürchten‹.«

»… und an jenem Punkt seiner Reise zum Erwachsenendasein strebte er für die Zukunft lediglich an, … ›der Held seines eigenen Lebens‹ zu werden.«

»… denn wenn ein Buch ›so‹ sein konnte, wenn ein Buch ›so‹ auf Herz und Verstand und innerstes Weltgefühl eines Menschen einwirken konnte, dann war Romanschreiben mit Sicherheit das Beste, was man im Leben tun konnte …«

»… da die alten, vorhersehbaren Abläufe nicht mehr galten, wusste man vom einen Tag auf den anderen immer weniger, was passieren würde. Ferguson genoss dieses neue Gefühl der Ungewissheit. Alles mochte im Umbruch sein, und manchmal herrschte das reinste Durcheinander, aber wenigstens war es nicht langweilig.«

»Du musst so viel lernen wie du kannst, … dann musst du’s wieder vergessen und was du nicht vergessen kannst, wird die Grundlage deiner Arbeit bilden.«

»Leer … nicht so, als stünde man allein in einem Raum ohne Möbel, sondern im Sinne von ausgehöhlt … wie eine Schwangere nach der Geburt. Nur war es in diesem Fall eine Totgeburt, ein Säugling, der sich niemals verändern, wachsen oder laufen lernen würde, denn Bücher lebten nur so lange in einem, wie man sie schrieb, und sobald sie herauskamen, waren sie verbraucht und tot.«

»Du willst die Welt nicht neu erfinden, Archie, du willst sie verstehen, damit du auf ihr Leben kannst.«

»… die selbstauferlegte Verpflichtung, sich im Verhältnis zu anderen zu definieren und der Verlockung zu widerstehen, ausschließlich für sich zu leben …«

»Ja, genau, er hatte es gut, und was war das doch für eine großartige und schöne Welt, wenn man bloß nicht so genau hinsah.«


Ein Juli mit Archie Ferguson in vier Versionen.
Paul Auster: 4 3 2 1