Christina Schmid
Konzeption und Gestaltung

Gantenbein

»Sie hat (so könnte ich mir denken) in einer verzweifelten Laune etwas beschlossen, die Laune ist weg, die Verzweiflung nicht, der Entschluss muss vollstreckt werden zwecks Selbstachtung; sie trinkt –«

»Ich probiere Geschichten an wie Kleider.«

»Alles unverändert: nur ist es nicht gestern, sondern heute. Warum ist es immer heute?«

»Er wollte ins Museum gehen. Um nicht in der Welt zu sein. Allein und jenseits der Zeit wollte er sein.«

»Ob sie noch schlief?
Sie hatten einander versprochen, keine Briefe zu schreiben, nie, sie wollten keine Zukunft, es war ihr Schwur:
Keine Wiederholung –
Keine Geschichte –
Sie wollten, was nur einmal möglich ist: das Jetzt …«

»Noch gab es für sie keine Wiederholung auch nur der Tageszeit. Kein gestern, kein heute, keine Vergangenheit, keine Überwindung durch die Zeit: Alles ist jetzt.«

»Er wusste nicht was machen gegen die Zukunft, die mit dem Erinnern schon begann.«

»Die Zeit, die uns immerfort überholt, Vergangenes in jeder Bagatelle.«

Max Frisch: Mein Name sei Gantenbein