Christina Schmid
Konzeption und Gestaltung

Felsenfestung

Traum von einem Segeltörn, bei dem Christoph erst mal das Boot umwirft und damit auch mich samt Handy und Geldbeutel ins Wasser schubst. Es dauert, bis das Boot wieder aufgerichtet ist. Musste das sein? Ja, sagt Christoph, denn jetzt wissen wir, wie das geht. Wir legen an und schlendern über eine Insel voller Menschen und Attraktionen. Ich bin nackt und habe mein Handtuch vergessen. Wir kommen an überfüllten Stränden vorbei und in einer Höhle mit Wasserfall, vor dem die Leute Schlange stehen, um in seinem Heilwasser zu duschen. Unser Ziel ist ein quietschbuntes Hotel, an dessen Pool sich eine braungebrannte Frau mit Zitrone einreibt. Ich lege mich auf einen Liegestuhl, du musst kurz weg und kommst nicht wieder. Die Frau telefoniert und berichtet lautstark vom Fencheltee, den sie gerade trinkt, der tut ihr so gut, sagt sie, und von einem Trick mit Mullbinden um einen Korken, der im Mund des Mannes bei ihr Orgasmen auslöst. Nur wie sie den präparierten Korken anschließend wiederbekommt, weiß sie noch nicht. Ich will ihrem Telefonat nicht länger zuhören und gehe zur Rezeption, die wie eine Felsenfestung inszeniert ist. Ein Typ ruft mit verstellter Piepsstimme hinauf, bis der Rezeptionist hinunterschaut und seinen Kollegen auslacht. Ich frage ihn, ob mein Mann eventuell schon eingecheckt hat, und komme mir vor wie im Film, wenn die Ehefrau ungelegen ins Hotelzimmer platzt. Raum Ipanema, Nummer 20. Und wie komme ich da hin? Er braucht lange für seine Wegbeschreibung, die einmal über die Insel führt. Ob ich das finde? Und ob du dann noch da bist?