Christina Schmid
Konzeption und Gestaltung

Nebelmusik

Der Traum diktiert mir den genauen Wortlaut der Sätze. Die Müdigkeit in mir sträubt sich, doch die Worte wiederholen sich so eindringlich, dass ich zu Stift und Notizbuch greife und mitschreibe:

Wie wunderbar ist das Leben, wenn die Ränder der Tage sich zur Zeit hin öffnen. Man sagt sich, ich sei einer, der den Ball halten solle, statt ihm auszuweichen. Eine Sinfonie klingt durch den Nebel des Waldes, in dessen Mitte unser Schloss steht. Dazu mischen sich die Klänge der Orgel aus den Katakomben. Ein Mann mit Schnauzbart packt seine Gitarre aus, sie ist ganz kompakt, ich darf sie für ihn stimmen. Im Saal finde ich eine Tür zu einem Nebenraum, dort sitzt eine Gruppe Asiaten und wartet. Sie sind aus Taiwan. Als ich gerade anfange sie zu verstehen, blinkt plötzlich ein Blaulicht auf dem Hof. Sie wissen, was das heißt: Das Virus ist da, vielleicht. Das soll jetzt untersucht werden, doch erst mal unsere Autos: Sie benötigen Fotos der Fahrzeuge, dazu Steckbriefe. Wir antworten mit der Nebelmusik, die im feuchten Morgenlicht über das Tal zum nächsten Hügel schwebt.