Wir planen ein Literaturfest in einer Art Freilichtmuseum, eine Schleuse hinter Maschendraht führt in eine andere Zeit, ein knarzendes Haus ganz für meine Textinstallation. Wochenlang vorbereitet, am Ende gekürzt auf eine Schatulle mit Postkarten, von Lio bekrakelt, und Briefen von dir. Damit sitze ich auf dem uralten Bett, als die ersten Gäste eintreffen: Der tapsige Nachbarsjunge, den ich freundlich auf Knien begrüße, meine Mama mit ihrem fragenden Blick, und du, mit blondierten Haarspitzen. Du setzt dich aufs Bett, ich kann nicht mehr denken, mein Gesicht hinter dem Vorhang meiner Haare verborgen suche ich heimlich deine Hand. Jemand schiebt mir noch kurz die Verantwortung für die Suppe unters Bett, ich müsse sie ja nur anschalten. Dort brodelt sie also vor sich hin, bis sie explodiert und von der Decke auf mein Bett tropft als orangene Tupfen. Das wars mit Texten in weißer Bettwäsche, auch die Ersatzdecke liegt halb im Topf.